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Erfahrungsbericht: Mein Auslandssemester in Rouen im Rahmen des Masterstudiengangs zur Europäischen Rechtspraxis

Erfahrungsbericht: Mein Auslandssemester in Rouen im Rahmen des Masterstudiengangs zur Europäischen Rechtspraxis

© Aseel Fawal
© Aseel Fawal
© Aseel Fawal

Im Rahmen des Masterstudiengangs Europäische Rechtspraxis LL.M. Joint Degree (Master of Laws) habe ich das Wintersemester 2018/19 an der Université de Rouen in Frankreich verbracht.     

Bewerbung und Vorbereitung

Die Bewerbung für das Auslandssemester läuft über das Erasmus Büro der Juristischen Fakultät. Man wählt eine der Partneruniversitäten und bewirbt sich anschließend bei dieser. Alle notwendigen Unterlagen, bekommt man per E-Mail zugeschickt. Da die Lehrveranstaltungen an der Universität Rouen auf Französisch gehalten werden, sind sehr gut Kenntnisse in dieser Sprache erforderlich. Ich hatte bereits Grundkenntnisse in Französisch, habe jedoch noch weitere Französischkurse im Fachsprachzentrum der Leibniz Universität Hannover (LUH) besucht. Zudem habe ich zuhause mit dem Online Programm „Bussu“ gelernt. Um noch besser vorbereitet zu sein, habe ich mich zusätzlich für eine Sprachschule in Nizza angemeldet, an welcher ich innerhalb von zwei Wochen mein Sprachniveau von A1 auf B1 verbessern konnte. Meine Wohnung in Rouen habe ich auf einer Internetseite namens Roomlalal gefunden. Die Universität bietet allerdings ebenfalls Unterstützung bei der Suche nach Plätzen in Studentenwohnheimen.

Finanzierung

An der Universität Rouen hat man, dank einer Partnerschaft mit der LUH, keine Studiengebühren zu zahlen. Da man sich während des Auslandsaufenthaltes an der LUH beurlauben lässt, fallen nur ca. 13 Euro Beurlaubungsgebühr an. Zudem kann man einen Mobilitätszuschuss beantragen und bekommt für das Auslandssemester ein kleines Taschengeld. In Rouen bekommt man allerdings keine Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Preise für eine Monatskarte hängen vom Alter ab. Die Mieten für Wohnungen sind unterschiedlich hoch. Der Preis hängt zum einen vom jeweiligen Studentenheim und zum anderen von der Entfernung zur Stadt ab. Die Miete für mein Zimmer betrug 320 Euro und die Wohnung war 7 Minuten von der Universität sowie 5 Minuten von dem Stadtzentrum entfernt. Die Lebensmittel in Rouen sind, im Unterschied zu Deutschland, ziemlich teuer. Deswegen ist es empfehlenswert, in größeren Supermärkten einzukaufen.

Studentenwohnheim

Die Studentenwohnheime der Universität Rouen sind gut, aber über die ganze Stadt verteilt. Die Größe der Zimmer variiert. Die meisten Studentenwohnheime sind in Mont-Saint-Aignan neben der Hauptuniversität und ungefähr 15 Minuten mit dem Bus von der Juristischen Fakultät entfernt. Ich selbst hatte ein Zimmer in einer Familienwohnung in der Nähe der Universität.

Studium

Das System an den Universitäten in Frankreich weicht stark von dem der LUH ab. Die Vorlesung dauert in der Regel 3 Stunden. Es gibt Vorlesungen für alle Studierende sowie allgemeine Vorlesungen, die ziemlich schwer sind. Grund dafür ist, dass die Professoren der jeweiligen Vorlesung nicht berücksichtigen, ob die Studierenden Austauschstudierende sind und wie gut seine Sprachkenntnisse sind. Deswegen wird man von einigen Professoren wie ein französischer Studierender behandelt und die Prüfungen haben denselben Schwierigkeitsgrad. Für Erasmusstudierende gibt es zusätzliche Vorlesungen.

Negativ anzumerken ist, dass die Professoren keine Unterlagen austeilen. Die Professorin/der Professor spricht 3 Stunden und alle schreiben mit. Empfohlen wird, die französischen Studierenden nach ihren Mitschriften zu fragen. Weiterhin gibt es, wie in Hannover auch, zusätzliche Arbeitsgemeinschaften. Diese Arbeitsgemeinschaften finden zwei Mal die Woche statt und gliedern sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Zur Mitte des Semesters absolviert man eine schriftliche Prüfung, bei der die Note dieser Prüfung zu 50% in die die Gesamtnote mit einfließt. Die Prüfungen sind alle schriftlich in Form von Klausuren zu absolvieren. Man darf dabei Wörterbücher als Hilfsmittel nutzen. Zudem kann man eine Hausarbeit schreiben. Schließlich war das International Office der Juristischen Fakultät immer eine sehr große Hilfe.

Kultur, Reisen & Freizeit

Rouen ist eine schöne und geschichtsträchtige Stadt. In der Universität kann man, zusammen mit anderen Erasmus-Studierenden, an vielen Aktivitäten teilnehmen. Das Wetter in Rouen unterscheidet sich nicht sonderlich von dem in Hannover. Es wurden regelmäßige gemeinsame Unternehmungen wie z.B. eine Reise in die Normandie, ein gemeinsames Abendessen oder ein gemeinsamer Kneipenbesuch angeboten. Wenn man in einem Studentenwohnheim in Mont-Saint-Aignan wohnt, kann man die Stadt gut mit dem Bus erreichen. Aber wer in der Nacht bis spät feiern will, muss aufgrund der Fahrzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel aufpassen. Zudem ist Rouen nur 1,5 Stunden von Paris entfernt. Kauft man sich eine Woche vorher ein Ticket, um nach Paris oder woanders hinzufahren, bekommt man dies meist schon für ca. 10 Euro.

Fazit

Das Auslandssemester war ein schönes Erlebnis. Man lernt dabei sehr viel und verbessert seine Fremdsprachenkenntnisse. Allerdings ist das Studium anspruchsvoll. In den meisten Kursen wird man wie ein normaler französischer Student behandelt und muss, um hinterherzukommen, viel lernen und seine Sprachkenntnisse immer weiter ausbauen.

Bericht und Fotos: Aseel Fawal

Weitere Informationen:

Informationen zu einem Auslandssemester im Rahmen des Masterstudiengangs Europäische Rechtspraxis finden Sie unter:

www.elpis-hannover.eu

Kontakt:

Für alle Fragen rund um den Auslandsaufenthalt im Rahmen des Masterstudiengangs zur Europäischen Rechtspraxis oder zum Auslandsaufenthalt im Rahmen des ERASMUS-Programms wenden Sie sich bitte an:

Frau Ingrid Hähnel
Raum 1501.A209/210 (Zwischentrakt)
Tel.: + 49 511 762 8270
E-Mail: ingrid.haehnel@erasmus.uni-hannover.de

Verfasst von YG