Zu den Kernbereichen der Arbeit als Professorin und Professor gehören insbesondere die Lehre, Forschung und Nachwuchsförderung. Doch auch die Popularisierung des Wissens gilt in vielen Fachbereichen als eine wesentliche Aufgabe, auch an der Juristischen Fakultät Hannover. Wir freuen uns daher, darüber berichten zu können, dass es kürzlich zu einer Kooperation der besonderen Art zwischen dem Schauspielhaus Hannover und unserer Fakultät kam:
Am Montag, den 29.01., traf sich Frau Prof. Dr. Susanne Beck, LL.M. (LSE), Inhaberin des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht, Strafrechtsvergleichung und Rechtsphilosophie, mit den Schauspieler*innen und dem künstlerischen Team des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover, die sich für die Sparte Junges Schauspiel derzeit auf die Uraufführung von »QualityLand« nach dem gleichnamigen Roman von Marc-Uwe Kling vorbereiten.
»QualityLand« behandelt die Digitalisierung und stellt deren Auswirkungen satirisch dar. Die Geschichte spielt in einer Welt, in der Algorithmen alles über uns wissen: durch TheShop bekommen wir alles zugeschickt, was wir uns bewusst und unbewusst wünschen, ohne es noch bestellen zu müssen, und QualityPartner weiß, wer am besten zu uns passt. Am Ende des Romans stellt sich die Frage, wie viel Verantwortung wir wirklich an Technologie und Netzwerke abgeben wollen.
Ziel der Zusammenarbeit war es, die Schauspieler*innen bei dem Verständnis und der Interpretation der Problematiken des Buches im Lichte der aktuellen Rechtslage zu unterstützen. „Frau Becks Veröffentlichungsliste liest sich wie unsere Materialsammlung“, so Malte C. Lachmann, Regisseur des Stücks. Den Kontakt zu Frau Beck hatte Frau Barbara Kantel, zuständig für die Dramaturgie, hergestellt.
Frau Beck, die selbst durch eine Kunstausstellung in London zu ihren Forschungsgebieten wie u.a. der Robotik und künstlichen Intelligenz gekommen ist, kennt das Spannungsfeld zwischen technischem Fortschritt und Recht. „In der Kunst passiert hinsichtlich dieser Problematik viel. Das ist einer der wenigen Bereiche, in denen Künstler, Ethiker und Rechtswissenschaftler zusammen arbeiten. Deswegen ist dieses Gebiet auch so spannend“, so Frau Beck. „Hier gibt es enge Verflechtungen zwischen Kunst und Wissenschaft“.
Das zweistündige Treffen fand in lockerer und produktiver Atmosphäre im Probenzentrum des Staatstheaters statt. Dabei tauschten sich die fünf beteiligten Schauspieler*innen und der involvierte Musiker mit Frau Beck insbesondere darüber aus, welche Bereiche des alltäglichen Lebens mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung und den technischen Fortschritt bereits rechtlich geregelt und reguliert sind.
Wir hoffen, dass sich das Treffen für die Künstler*innen gelohnt hat, und wünschen Toi-Toi-Toi für die weitere Vorbereitung und insbesondere den Erfolg des Stückes!
Die Uraufführung von »QualityLand« findet übrigens am 09.03.2018 um 19.30 Uhr im "Ballhof Eins" statt und steht ab dann regelmäßig auf dem Spielplan des Jungen Schauspielhauses. Weitere Informationen über die Inszenierung und Karten für das Stück erhalten Sie hier.
Bericht und Bilder von Nadine Nentwich.
Veranstaltungen zur Digitalisierung für Studierende an der Juristischen Fakultät
Wenn Sie sich bereits im Studium mit den Forschungsschwerpunkten von Frau Prof. Dr. Beck auseinandersetzen wollen, empfehlen wir Ihnen den Besuch der Veranstaltung "Bio- und Technikstrafrecht" im Sommersemester 2018. Weitere Informationen finden Sie in Kürze bei Stud.IP
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