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Hänsel und Gretel auf der Anklagebank: Rückblick auf den Märchen Moot Court von ELSA-Hannover

Hänsel und Gretel auf der Anklagebank: Rückblick auf den Märchen Moot Court von ELSA-Hannover

© ELSA-Hannover e.V.

Am 6.12.2022 wurde an der Juristischen Fakultät erstmalig ein Märchen Moot Court veranstaltet.

Der gemeinsam von ELSA-Hannover e.V. und dem Team des Lehrstuhls für Strafrecht und Strafprozessrecht mit interdisziplinären Bezügen (Prof. Dr. Sascha Ziemann) organisierte und durchgeführte Moot Court widmete sich einem Kriminalfall nach den Motiven eines Märchens der Brüder Grimm. Auf der Anklagebank saßen Hänsel und Gretel. Ihnen wurde von der Staatsanwaltschaft unter anderem vorgeworfen, einer allein im Wald lebenden älteren Frau schwere Brandverletzungen zugefügt zu haben.

Wie bei Moot Courts üblich, war es Aufgabe der teilnehmenden Studierenden des 1. und 3. Semesters, in die Rolle der Prozessbeteiligten, hier von Staatsanwaltschaft und Verteidigung, zu schlüpfen und in einem Strafverfahren deren Interessen wahrzunehmen. Sowohl das Team „Staatsanwaltschaft“ als auch das Team „Verteidigung“ erhielten zu diesem Vorfall eine Ermittlungsakte. Darin enthalten war ein Polizeibericht, eine Beschuldigtenvernehmung von Hänsel und Gretel sowie die Aussage der geschädigten älteren Frau. Wie im echten Leben widersprachen sich die Aussagen fast gänzlich. Es war sodann Aufgabe der beiden Teams, mit den sich in der Strafakte befindenden Informationen zu arbeiten und durch das Stellen von passenden Ermittlungsanträgen das wahre Geschehen zu ermitteln, um anschließend eine juristische Bewertung vornehmen zu können. Diese geschah in Form einer Anklageschrift sowie einer Einlassung der Verteidigung.

Schlusspunkt des Verfahrens bildete die mündliche Hauptverhandlung vor dem Märchengericht des Lehrstuhls Ziemann und einer Geschworenenbank aus Hannoverschen Studierenden. Nach der Beweisaufnahme, die unter Beteiligung echter Zeuginnen und Zeugen durchgeführt wurde, und den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung lag es in der Verantwortung der Geschworenen, über Schuld oder Nichtschuld der Angeklagten zu befinden. Am Ende ging die Sache glimpflich aus: die Geschworenen erklärten Hänsel und Gretel mehrheitlich für nicht schuldig.

Wer oder was ist ELSA?

ELSA steht für „European Law Students’ Association“ und ist die weltgrößte Vereinigung für Jurastudierende. Sie wurde im Jahre 1981 mit dem Ziel, den Dialog unter jungen Europäer*innen zu fördern und einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen, gegründet. Unsere Fakultätsgruppe Hannover ist dabei Teil eines Netzwerks von 50.000 Jurastudierenden an über 300 Universitäten in 43 verschiedenen Ländern. Allein in Deutschland sind über 12.000 Jurastudierende bei ELSA aktiv.

Weitere Informationen erhalten Sie auf www.elsa-hannover.de und instagram.com/elsa_hannover.

Moot Courts an der Juristischen Fakultät

Die Juristische Fakultät der Leibniz Universität Hannover nimmt an zahlreichen nationalen und internationalen Moot-Court-Wettbewerben teil und richtet eigene selbst aus. Weitere Informationen über die Schwerpunkte der einzelnen Wettbewerbe und wie Sie teilnehmen können, erfahren Sie hier.

Verfasst von PSR