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Rückblick: Vis Moot Team Hannover unter den 64 besten der 378 teilnehmenden Teams in Wien!

Rückblick: Vis Moot Team Hannover unter den 64 besten der 378 teilnehmenden Teams in Wien!

© Vis Moot Team Hannover

Die Koffer sind gepackt, die „Pleadings“ sind vorbereitet und das Team der Leibniz Universität Hannover des diesjährigen 26. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot wartet gespannt am Flughafen. Niemand kann sich so richtig vorstellen, dass es jetzt losgehen soll, nach acht aufregenden, aber auch herausfordernden Monaten der Vorbereitung. Noch ahnt keiner, dass die aufregendste Zeit unmittelbar bevorsteht. Aber jeder weiß, dass das Team mit den Coaches Alina Holze und Niels Kurth auch die Wettbewerbe in Hong Kong und Wien meistern wird.

Schon am Flughafen in München wartet die erste Überraschung: Das gut befreundete Team Münster wartet ebenfalls am Gate. Und so geht es zusammen auf die lange, elfstündige Reise nach Hong Kong. Die Teams erwartet dort eine andere Welt, ein anderes Klima und vor allem: Eine andere Kultur.

Die ersten drei Tage stehen Probe-Pleadings mit Teams aus Australien und Rumänien an und dann wird es ernst: Lisbeth Kaufholz und Dennis Löher starten in den Wettbewerb, die ersten Gegner kommen aus Chicago. Am Tag darauf begegnen Friederike Bock und Sophie Strohbecke der University of Mandalay aus Malaysia. Am dritten Tag geht es erneut für Lisbeth und Dennis in den Ring gegen die Bond University aus Queensland, Australien. Am vierten und letzten Tag der sog. „General Rounds“ treten Friederike und Dennis gegen die Renmin University of China an.

Trotz des Pleading-Stresses bietet sich einem Abend eine gute Möglichkeit der Ablenkung: Passend zum Thema des diesjährigen Falles, Pferdesamen zur Züchtung von Rennpferden, ging es einen Abend zum Shatin Racecourse. Hier konnten die Vis-Teilnehmer den Jockeys zujubeln und hoffen, auf das richtige Pferd gesetzt zu haben.

Noch höher steigt die Spannung nur bei der Verkündung derjenigen Teams, die in die Finalrunden einziehen. Doch am Ende kommen von 126 Teams nur 32 weiter – Hannover ist letztlich nicht darunter. Auch wenn das Team nicht leugnen kann, dass die Enttäuschung groß ist, überwiegen der Stolz auf das Geleisteste und die Freude über die vielen neu geschlossenen Freundschaften. Mit vielen großartigen Eindrücken aus der Metropole geht es auch schon in die nächste Herausforderung.

Nur drei Tage bleiben dem Team, um nach dem Rückflug aus Hong Kong alle Vorbereitungen für den Wiener Wettbewerb zu treffen. Die unglaubliche Anzahl von 378 Teams aus aller Welt treffen sich unter dem Motto „moot, meet and compete“ – noch nie zuvor nahmen so viele Universitäten teil. Das wird schon sichtbar bei der imposanten Eröffnungszeremonie im Wiener Konzerthaus. Nach dem kurzweiligen Programm, bei dem auch zusammen Lieder über den Vis Moot angestimmt wurden, bietet sich also eine gute Gelegenheit, sich im Foyer mit den unzähligen Teilnehmern zu vernetzen. Unterhalten wird sich nicht nur über den Wettbewerb selbst, sondern auch über Leben und Lernen im Heimatland. Nicht selten werden Handynummern getauscht, damit auch nach der Vis-Zeit der Kontakt fortbesteht.

Die ersten Tage werden erneut für Probe Pleadings gegen eine chinesische und eine brasilianische Universität genutzt. Die tatsächlichen General Rounds starten für Klara Nolting und Alexander Wilhelmy am ersten Tag gegen die Dalian Maritime University aus China, am zweiten Tag gefolgt von der französischen Universität aus Lille. Als dritter Gegner tritt Team Hannover gegen die Bukarest Universität an. Als letztes müssen Alex und Klara gegen die Pace University antreten – die Gründungsuniversität des Willem C. Vis Moot.

Nach kurzer Wartezeit werden die Ergebnisse der besten 64 Universitäten verkündet. Gemeinsam zitternd lauscht das Team Professor Kröll beim Vorlesen der Finalisten. Es fallen die Namen vieler Universitäten, und bei jeder Uni, die mit „H“ beginnt, zuckt Team Hannover kurz zusammen. Als die Hoffnung schon fast aufgegeben ist, fällt die Paarung „Team Mainz as Claimant vs. Team Hannover as Respondent“. Was für ein Erfolg! Alle jubeln und es fließen auch einige Freudentränen.

Doch nach der Verkündung ist vor der K.O.-Runde gegen Team Mainz. Daher wird die Nacht durchgearbeitet, um gut vorbereitet anzutreten. Sowohl Alex und Klara als auch die zwei Mainzerinnen liefern ein spannendes Pleading auf Augenhöhe. Im Endergebnis reicht es jedoch nicht um in die nächste Runde einzuziehen. Dennoch sind alle stolz und glücklich, die Top 64 erreicht zu haben.

Bei dem abschließenden Banquet wird Hannover schließlich mit einer Honourable Mention für den besten Beklagten-Schriftsatz ausgezeichnet, was der vielen Arbeit in der Schriftsatzphase die Krone aufsetzt.

Voller neuer Freundschaften und dankbar für die unvergesslichen Erlebnisse geht es direkt ins neue Semester – doch es gilt „Once a mootie – always a mootie!“.

Verfasst von Lisbeth und Dennis.

Über den Willem C. Vis Moot

Der Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot (kurz: Willem C. Vis Moot oder Vis Moot) ist ein Moot-Court-Wettbewerb auf den Gebieten der internationalen Handelsschiedsgerichtsbarkeit und dem Wirtschaftsrecht, bei dem Studierende aus aller Welt die Rolle von Rechtsanwält*innen einnehmen und in einer simulierten Gerichtsverhandlung Mandanten eines fiktiven Falles vertreten. Weitere Informationen finden Sie hier.

Was ist ein Moot Court?

Moot Courts sind simulierte Gerichtsverhandlungen, bei den Studierende die rechtliche Vertretung der Prozessparteien darstellen. Die Simulation beinhaltet die Vorbereitung und Durchführung eines Prozesses in rechtlicher wie tatsächlicher Hinsicht. Mehr erfahren Sie unter Moot Courts.  

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