Nach drei Jahren Pause fand dieses Jahr der 9. Moot-Court zum Steuerrecht des Bundesfinanzhofs (BFH) und der Deutschen Steuerjuristischen Gesellschaft (DStjG) statt. Erneut nahm ein Team der Leibniz Universität Hannover an dem Wettbewerb teil und erreichte den ersten Platz!
Die Hannoveraner Team bestand aus Anne Clark, Svenja Franz, Nils Gensert, Carolin Grote, Kim Devin Gulben und Lennart Sindermann. Unterstützung erfuhr das Team von den studentischen Coaches Sören von Kries und Alexander Stein (Vizepräsident der studentischen Vereinigung des VFS Hannover), die bereits erfolgreich am 8. Steuerrechts-Moot-Court teilgenommen hatten. Organisatorisch ist der Steuerrechts-Moot-Court am Lehrstuhl für Zivilrecht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht von Frau Prof. Dr. Petra Buck-Heeb verortetet. Hierbei hat beim diesjährigen Durchgang RiFG Andre Ossinger als Lehrbeauftragter am Lehrstuhl von Frau Prof. Dr. Buck Heeb die Organisation verantwortet.
Dass der Erfolg des Hannoveraner Teams überhaupt möglich wurde, ist dem Verein zur Förderung der Steuerrechtswissenschaft an der Leibniz Universität Hannover e. V. (VFS Hannover) zu verdanken, der in Zusammenarbeit mit den Betreuern die Teilnahme des Teams unserer Universität federführend organisiert und finanziert hat. Auch ist die universitätsübergreifende Unterstützung durch Prof. Dr. Steffen Lampert von unserer niedersächsischen Nachbaruniversität Osnabrück hervorzuheben, der dem Team zu Beginn eine Einführung in das Steuerrecht gegeben hat.
Nach einem intensiven Selbststudium stürzte sich das Team danach in die Bearbeitung der vom BFH ausgegebene Fälle, bei denen es sich um tatsächlich anhängige Revisionsverfahren handelte. Hier hatten sich die Teilnehmer mit der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Mitgliedsbeiträgen an einen Musikverein zu beschäftigen sowie mit der Besteuerung von Gewinnen aus Online-Pokerspielen. In der ersten Runde war die Revisionsbegründung zu dem „Musikvereins“-Fall zu erstellen.
Das Team unserer Uni setzte sich dabei mit seinem Schriftsatz gegen die Mannschaften von 14 anderen Universitäten durch und qualifizierte sich neben den Teams aus Bochum, Heidelberg und Passau für die Finalrunde.
In der Finalrunde war eine Revisionserwiderung zum „Musikvereins“-Fall und Revisionsbegründung und -erwiderung im „Poker“-Fall zu erstellen. Beide Fälle wurden dann in einer simulierten mündlichen Verhandlung vor der Jury in den Räumlichkeiten des BFH in München vertreten werden. Unser Team trat mit Anne Clark, Carolin Grote, Kim Devin Gulben und Lennart Sindermann nach Losentscheidung zunächst in der Verhandlung zur Besteuerung des Online-Pokerspiels am ersten Tag gegen das Team der Universität Bochum an. Am Folgetag verhandelte unser Team über die steuerliche Abzugsfähigkeit der Mitgliedsbeiträge mit dem Team der Universität Passau.
Mit ihren angefertigten Schriftsätzen und insbesondere ihrem Auftreten in der mündlichen Verhandlung konnten die Hannoveraner Studierenden die Jury, die sich aus dem Präsidenten des BFH Hans-Josef Thesling, der Vorsitzenden Richterin am BFH Prof. Dr. Jutta Förster, Prof. Dr. Heribert M. Anzinger, Rechtsanwalt und Steuerberater Dr. Dirk Pohl sowie Dr. Harald Brandl zusammensetzte, überzeugen und erreichten deshalb vor den ebenso ausgezeichneten Teams aus Bochum, Passau und Heidelberg den ersten Platz.
Der Erfolg beim 9. Steuerrechts-Moot-Court wäre allerdings ohne die zahlreichen Unterstützer nicht möglich gewesen. Daher bedankt sich das Team bei KPMG Hannover und der Kanzlei Kapp.Ebeling für die Durchführung von Probeverhandlungen in ihren Räumlichkeiten im Oktober. Zudem wäre die Erstellung der Schriftsätze nicht ohne die Bereitstellung von Zugängen zu steuerrechtlichen Online-Datenbanken durch KPMG (RA Carina Teuber) und der Nutzungsmöglichkeit der steuerrechtlichen Bibliothek des Niedersächsischen Finanzgerichts durch die Präsidentin des Niedersächsischen Finanzgerichts Frau Petra Hager nicht möglich gewesen. Das Team dankt allen, die das Team 2022 auf seiner Reise unterstützt haben.
Die Fakultät gratuliert unserem Team ganz herzlich zu dem herausragenden Ergebnis.
Über den BFH-Moot-Court
In Kooperation mit dem Bundesfinanzhof (BFH) veranstaltet die Deutsche Steuerjuristische Gesellschaft alle zwei Jahre einen Moot Court im Steuerrecht. Im Rahmen dieser simulierten Revisionsverfahren treten Studierenden-Teams teilnehmender Hochschulen gegeneinander an, um – in der Rolle einer Prozesspartei (Steuerbürger oder Finanzverwaltung) – ihre Argumente vor Gericht zu messen.
Mehr erfahren Sie hier.
Ausführliche Berichte finden Sie auf der Website des VFS Hannover.