Anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Niedersächsischen Finanzgerichts richtete dessen Richterschaft gemeinsam mit dem Verein zur Förderung der Steuerrechtswissenschaft an der Leibniz Universität Hannover (VFS Hannover) am 13. August 2024 ein Symposium zum Thema „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Finanzgerichtsbarkeit“ aus.
Bei strahlendem Sonnenschein konnte der Vorsitzende des Richterrats VRiFG Christoph Schirp, der durch die Veranstaltung führte, rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Richterschaft, der Finanzverwaltung, der Anwaltschaft, der Beratung, der Wissenschaft sowie der Studentenschaft im 14. Stock des Hochhauses am Conti-Campus begrüßen.
Der Präsident der Leibniz Universität Hannover Prof. Dr. Volker Epping sprach in seinen Grußworten seine Freude darüber aus, dass die Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Universität ausgerichtet werde und sich insbesondere der VFS Hannover e.V. an der Universität für die Förderung der Ausbildung der Studierenden im Steuerrecht einsetze. Angesichts der Finanzgerichtsbarkeit als zentraler Säule des Rechtsstaats und als Teil der Staatsstruktur wäre ein steuerrechtlicher Lehrstuhl sicherlich wünschenswert, momentan aufgrund der allgemeinen Ressourcenknappheit aber nicht umsetzbar. Er appellierte an die Richterinnen und Richter des Finanzgerichts sich (weiterhin) an der Universität einzusetzen, den Rechtsstaat hochzuhalten und durch Rechtsprechung das Recht weiterzuentwickeln.
RA/StB Dr. Zacharias-Alexis Schneider berichtete als stellvertretender Vorsitzender des VFS Hannover sodann, dass sich der Verein seit knapp zehn Jahren an der Leibniz Universität Hannover dafür einsetze, Studierenden das Steuerrecht näher zu bringen und den Austausch mit der Praxis zu fördern. Der Verein verfolge weiterhin das Ziel der Einrichtung eines Steuerrechtslehrstuhls.
VRiFG Christoph Schirp erklärte, dass das Niedersächsische Finanzgericht in den zurückliegenden 75 Jahren diverse Umbrüche durchlebt habe. Sofern man die Parallele zum Sport ziehen wolle, hätten die Beschäftigten des Finanzgerichts diverse Wettkämpfe bestritten. So seien die letzten Jahre durch den Marathon der Digitalisierung geprägt gewesen. Die Einführung der elektronischen Akte beim Niedersächsischen Finanzgericht in der ersten Hälfte des Jahres 2024 habe dagegen einem Turmsprung entsprochen. So habe von der Einarbeitung, über die Umsetzung sowie die Einführung weiterer Bildschirme ein hohes Tempo bestanden. Die Kommunikation mit den Beteiligten habe sich über das Fax bis hin zum EGVP auf diese Weise aber deutlich verbessert. Als letzter Schritt fehle nun noch die Übermittlung elektronischer Steuerakten seitens der Finanzverwaltung. Aus seiner Sicht sei bei allen Fortschritten für richterliche Entscheidungen jedoch nicht die Schnelligkeit wichtig, sondern deren Präzision, Genauigkeit und Rechtsstaatlichkeit.
Den vollständigen Bericht von Ri Dr. Martin Ludger Mönninghoff, Ri’in Carina Teuber und Ri Dr. Matthias Wuthenow sowie eine Bildergalerie finden Sie auf der Website des VFS Hannover.
Über den VFS Hannover
Der VFS Hannover ist bestrebt, das steuerrechtliche Angebot aufzustocken, um Interesse und ein gewisses Gespür für das Steuerrecht und seine Relevanz zu vermitteln, da dem Rechtsgebiet eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung zukommt und es mit nahezu allen Rechtsgebieten verknüpft ist.
Der VFS Hannover organisiert mit seiner Studentischen Vereinigung Studienfahrten, Steuerrechts-Crashkurse, Besuche bei Kanzleien und Unternehmen sowie studentische Stammtische mit Ehrengästen aus Richterschaft, Beraterschaft, Unternehmen und Verwaltung. Die Veranstaltungen stehen allen Studierenden offen. Der Verein organisiert und unterstützt auch die Teilnahme der Leibniz Universität am Steuerrechts-Moot-Court vom Bundesfinanzhof und der DStjG.
Der jährliche Mitgliedsbeitrag für Studierende beläuft sich auf 5,- €.
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