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KI und die Notwendigkeit bedeutsamer Kontrolle durch den Menschen
10 Dez
10. Dez. 2019 | 18:00 - 20:00
Ringvorlesung

KI und die Notwendigkeit bedeutsamer Kontrolle durch den Menschen

Am 10.12.2019 findet die nächste Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung "Automatisierte Systeme" des Interdisziplinären Instituts für Automatisierte Systeme (RifaS) statt. Dieses Mal wird Frau Prof. Dr. Beck ab 18.00 Uhr zum Thema "KI und die Notwendigkeit bedeutsamer Kontrolle durch den Menschen" referieren. Interessierte sind herzlich eingeladen, teilzunehmen.

Worum es geht

Die technologischen Entwicklungen im Bereich KI / Deep Learning stellen das Recht vor erhebliche, neue Herausforderungen. So ist aufgrund der Unvorhersehbarkeit der spezifischen Entscheidungen einer derart selbst-lernenden KI nur selten eine eindeutige Zuschreibung von Verantwortung möglich; die Zuschreibung zum letztentscheidenden Menchen ist in vielen Fällen nicht umfassend überzeugend. Auch besteht aufgrund der Intransparenz und schweren Erklärbarkeit KI-basierter Entscheidungen die Gefahr massiver Diskriminierungen. Schließlich könnten technische Grenzen, die die Einhaltung des Rechts bewirken sollen, problematische Nebeneffekte für die Stabilität des Rechtssystems haben und die Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Rechts zu verringern. Diese Probleme könnten wir in den Griff bekommen, wenn wir dafür sorgen, dass der Mensch bedeutsame Kontrolle über die Maschinen behält. Diese Kontrolle kann, je nach Situation und Kontext, sehr unterschiedlich ausgestaltet sein – es ist aber bei Gestaltung der Kooperation von Mensch und Maschine darauf zu achten, dass es sich eben nicht nur um eine scheinbare, sondern um eine tatsächliche und bedeutsame Kontrolle über eine transparente oder zumindest verständliche maschinelle Interaktion durch den Menschen handelt.

Über die Referentin

Prof. Dr. Susanne Beck studierte Rechtswissenschaften in Würzburg und an der London School of Economics. Ihr Referendariat absolvierte sie in Schweinfurt, Würzburg und Sydney (AUS). 2006 promovierte sie zu “Stammzellforschung und Strafrecht” und publiziert seitdem regelmäßig im Medizin(straf)recht – unter anderem leitet sie derzeit ein BMBF-gefördertes Forschungsprojekt zu Genome Editing. Im Anschluss an die Promotion arbeitete sie für ein Semester am United International College in Zhuhai (China). Von 2008 bis 2012 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Würzburg, wo sie sich mit einer Arbeit zu „Strafrecht und Kollektive“ habilitierte. Nach Vertretungen in Gießen, Köln und Wiesbaden hat sie seit 2013 den Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Strafrechtsvergleichung und Rechtsphilosophie an der Universität Hannover inne. Einen Ruf nach Frankfurt a.M. lehnte sie ab. Susanne Beck arbeitet seit über 10 Jahren insbesondere im Bereich Robotik und Recht, unter anderem als Gründungsmitglied der Würzburger Forschungsstelle RobotRecht. Sie ist unter anderem Mitglied der Arbeitsgruppe “IT- Sicherheit, Privacy, Recht und Ethik” der Plattform Lernende Systeme (BMBF und acatech) sowie von Rifas e.V.

 

Termin

10. Dez. 2019
18:00 - 20:00

Kontakt

Interdisziplinäres Institut für Automatisierte Systeme (RifaS)

Ort

Vorlesungsgebäude Conti-Campus
Geb.: 1507
Raum: 004
Königsworther Platz 1
30167 Hannover
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