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Studentenfutter Wegweiser #1 mit Dr. Oliver Islam

Studentenfutter Wegweiser #1 mit Dr. Oliver Islam

© Institut für Prozess- und Anwaltsrecht

Wie geht es nach der juristischen Ausbildung beruflich weiter? Das juristische Studium bietet die Möglichkeit, eine Vielzahl unterschiedlichster Karrierewege einzuschlagen. Beispiele für die Vielfalt der Berufschancen werden mit der von Mitarbeitenden des Instituts für Prozess- und Anwaltsrecht (IPA) initiierten Interviewreihe „Studentenfutter Wegweiser“ aufgezeigt.

Dabei berichten Alumni des Instituts und der Fakultät von ihren persönlichen Erfahrungen des Berufseinstiegs und geben den ein oder anderen Tipp an Sie als Studierende. Eins sei verraten - von Start-Up-Gründung über Großkanzlei bis hin zu einer journalistischen Karriere ist alles dabei.

Im Gespräch mit Dr. Oliver Islam

In diesem Teil der Reihe berichtet Dr. Oliver Islam über seinem Berufsalltag und was die positiven und negativen Seiten des Berufs sind. Herr Islam ist Rechtsanwalt bei einer Großkanzlei in Hamburg. Wie es bei ihm zum Jurastudium kam, erklärt er wie folgt:

Jura war bei mir absoluter Zufall. Ich wusste nur, dass ich studieren will, weil man so tolle Sachen vom Studentenleben hört. Die ersten Semester habe ich größtenteils gefeiert und World of Warcraft gespielt. Durch meine Teilnahme am Willem C. Vis Moot Court bin ich dann jedoch über ein paar tolle Abschnitte auf den Weg zur Promotion und dann zur Prozessführung gekommen. Man muss es schaffen, Spaß an dem Jura-Lern-Marathon zu finden. Wer während des Studiums einen Motivationsschub braucht, sollte an die Teilnahme bei einer Legal Clinic, einem Moot Court, einem Praktikum (im Ausland?) oder einem Auslandsprogramm denken. Was man da lernt, bleibt fürs ganze Leben – auch die Freundschaften, die entstehen. Und zum Abschluss muss man zum Jurastudium ganz klar sagen: Es lohnt sich. Berufe mit juristischem Bezug sind extrem vielfältig und können – wenn man es denn möchte – herausfordernd und spannend, aber auch gleichzeitig sicher und familienkompatibel sein.

Was war als Kind Ihr Berufswunsch?

Ich wollte Tourist werden. Dachte, das sei ein Beruf.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, nach dem bestandenen Examen Anwalt in einer Großkanzlei zu werden?

Flexibilität. Tolle Stadt (Hamburg) und tolles Gebiet (Prozessführung) aussuchen, erstmal ein paar Jahre orientieren und Erfahrungen sammeln. Wenn es einem nicht gefällt, geht man halt wieder. Beim Staat ist man nach ein paar Anwaltsjahren auch gern gesehen. Es gibt also nichts zu verlieren.

Was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrem Berufsalltag?

Das tägliche Miteinander in einem jungen, entspannten Team. Ebenfalls mittendrin zu sein bei großen Projekten. Man lernt sehr schnell und muss früh Verantwortung übernehmen. Dazu hat man natürlich auch eine gute Perspektive und nicht das Gefühl, auf der Stelle zu treten.

Was sind für Sie die Nachteile an Ihrem Job?

Sicherlich die vielen Emails und die schwierige Urlaubsplanung, die zwangsläufig aus der hohen Verantwortung resultieren. Man arbeitet natürlich auch etwas länger als in anderen Jobs, aber das ist allen klar und dafür hat man sich entschieden.

Wann startet und wann endet in der Regel Ihr Arbeitstag?

Die Regel wäre bei mir ca. 9.45 Uhr bis 19.30 Uhr und freitags etwas weniger. An Wochenenden arbeite ich eigentlich nie.

Was würden Sie den Studierenden für die Wahl ihres Weges nach dem Examen raten? 

Schwierig. Menschen sind unterschiedlich. Was aber allen gut tut, ist den Horizont immer wieder zu erweitern. Daher auf jeden Fall im Referendariat oder für den Dr./LL.M. nochmal in eine andere Stadt oder ins Ausland. Wer Spaß an der Examensvorbereitung hatte und das Studentenleben genießt, sollte über eine Promotion nachdenken. Aus meiner Sicht war das die beste Zeit innerhalb der Ausbildung.

Wir bedanken uns bei Dr. Oliver Islam für das Interview.

Weitere Interviews

Alle bereits erschienenen Teile der Interviewreihe „Studentenfutter Wegweiser“ finden Sie hier.

Verfasst von SH