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Newsletterausgabe #7 vom 10. August 2020

Herzlich willkommen zum nächsten Newsletter! In dieser Ausgabe freuen wir uns über einen Einblick, wie unser Dekan Herr Prof. Dr. Bernd Oppermann die Vorlesungszeit des Sommersemesters 2020 erlebt hat. Außerdem haben wir wie üblich die Neuigkeiten der vergangenen 14 Tage zusammengetragen und enden wieder mit einem kleinen Überblick über aktuelle Rechtsprechung. Wir wünschen eine gewinnbringende Lektüre! Falls Sie den Newsletter noch nicht abonniert haben, können Sie das hier nachholen. — Das Web-Team der Juristischen Fakultät Hannover

Herausforderungen des Sommersemesters 2020

Liebe Studierende,
liebe Mitglieder der Fakultät,

zu Beginn dieses Sommersemesters wandte ich mich an Sie als Dekan um einige Neuerungen zu empfehlen, zu denen sowohl ein Newsletter im Semester-Turnus als auch dieser zweiwöchig erscheinende Newsletter gehören. Ich meine, dass sich beide Instrumente angesichts der besonderen Herausforderungen des denkwürdigen Sommersemesters 2020 bereits bewährten und hoffe, dass sie Ihnen gefallen haben.

Die Unterrichtszeit ist seit zwei Wochen vorüber. Sie hat sowohl das Lehrpersonal als auch Mitarbeitende sowie die Studierenden über das normale Maß hinaus beansprucht. Auf das Home Office und auf das Instrumentarium der Online-Unterrichtsmittel war nun keiner besonders gut vorbereitet gewesen. Einige hatten ein wenig Erfahrung darin, andere nicht, die unvermittelte Totalumstellung des Präsenzunterrichts hingegen hatte niemand erwartet. Immerhin ist nunmehr festzustellen, dass der Unterricht des gegenwärtigen Sommersemesters in nahezu vollem Umfang online stattgefunden hat, nur eben früher als selbst die Apologeten der Digitalisierung sich dies erhofft hatten. Das kostete alle Beteiligten zunächst zwar deutlich mehr Mühe als im Normalmodus, hat aber ganz gut funktioniert. Sogar viele Prüfungen an der Fakultät fanden online statt, auch wenn wir die mündlichen Prüfungen des Staatsexamens nur in der Präsenzform vorgenommen haben. Allen Dozentinnen und Dozenten ist für den Aufwand zu danken, hervorzuheben ist zugleich, dass die Fakultätsgeschäftsführung sowie das ganze Team großartige Arbeit vollbracht haben und einen weitgehend störungsfreien Ablauf dieser fundamentalen Umstellung gewährleisteten.

Auch für das Wintersemester gibt es keine vollständige Alternative zum Online-Unterricht. Dennoch bleibt er ein von den Umständen erzwungenes Hilfsmittel. Parallel dazu werden wir im Rahmen des hygienebedingt Möglichen im Wintersemester wenigstens in einzelnen Segmenten versuchen, zum Präsenzunterricht zurückzukehren.

Über die letzten Tage war ich an Veranstaltungen US-amerikanischen Law School Konferenz SEALS beteiligt. Die Kolleginnen und Kollegen dort sehen die Palette der Formen des Online-Unterrichts ebenfalls als nützliches Hilfsmittel für die Zeiten der Seuche und Ihrer staatlichen Bekämpfungsmaßnahmen, indessen habe ich niemanden getroffen, der diesem Zustand als zukünftiges Modell der Juristenausbildung feiern will. Immerhin gibt es einige interessante Nutzungsformen für den Unterricht, die auch Kolleginnen und Kollegen in unserem Newsletter zu Recht gelobt hatten. Auch jenseits des Unterrichts haben Online-Organe Konjunktur. In diesem Zusammenhang empfehle ich ausdrücklich unsere Hanover Law Review, die sich recht gut über schwierige Zeiten hinweg etabliert hat. Auch besonders originelle Formen sind unter der Belastung hervorgesprossen. So hat das ELPIS-Netzwerk ein gesprochenes Law Journal mittels aufgezeichneter Redebeiträge ins Leben gerufen - solange das Organ noch nicht auf seiner Website erreichbar ist, lässt sich die internationale Beitragsreihe unter den bezeichneten Stichworten einfach in YouTube finden.

Was neben Dekanat, Unterricht und Prüfungen übrig bleibt, verlor durch die herannahende Seuche leider ein wenig an Aufmerksamkeit, daher nochmal an dieser Stelle der Verweis auf unsere Zweitauflage „Handbuch Autonomes Fahren. Technische Grundlagen, Rechtsprobleme, Rechtsfolgen“, München 2020*. Es handelt sich in der Sache um eine grundlegende Erweiterung des ersten Bandes, im Umfang nahezu eine Verdoppelung. Ein beträchtlicher Teil unserer Professorenschaft hat ihre Expertise den rechtlichen Gesichtspunkten einer neuen Technik gewidmet.

Zukünftige Publikationen betreffen die Themenerweiterung der „Automatischen Systeme“, greifen mithin weit über den Personentransport hinaus, betreffen etwas auch rechtliche Fragen von der künstlichen Intelligenz bis zur Legal Tech. Dabei handelt es sich um zwei geplante Sammelwerke, eines beim Nomos Verlag soll als praxisorientiertes Handbuch – von Praktikern herausgegeben – Ende des Jahres erscheinen, ein weiteres, akademisch angelegtes, wird beim Beck-Verlag im Laufe des kommenden Jahres durch unser Autorenkollektiv publiziert. Mich interessiert in diesem Kontext in erster Linie das marktrechtliche Geschehen. Mein Interesse gilt dabei zunächst dem Wettbewerbsgeschehen sowohl unter marktstrukturrechtlichen als auch unter lauterkeitsrechtlichen Gesichtspunkten, daneben auch Fragen des Vertriebs. Angesichts neuer Technologien und digitaler Techniken, welche durch Kontaktbeschränkungen im Rahmen der Seuchenbekämpfung staatlicherseits teils noch angeheizt werden, kommt der Gewährleistung gleicher Wettbewerbsbedingungen für große und kleine Unternehmen besonderes Gewicht zu. Dies legt nahe, dass Vorschriften, die offline gelten – von Wettbewerbs- und Binnenmarktvorschriften über Verbraucherschutzregelungen – auch online gelten sollten. Wie in einem Brennglas erscheint die Thematik im Hinblick auf digitale Plattformen. Rechtsprechung und Gesetzgebung versuchen einzugreifen, um zu bewirken, dass die systemische Rolle bestimmter Online-Plattformen und die von ihnen erworbene Marktmacht die Fairness und Offenheit unserer Märkte nicht gefährden. Probleme wie in meinem Beispiel werden von den Umständen und Maßnahmen der sogenannten „Corona-Krise“ sicher nicht verursacht, durchaus aber wie mithilfe eines Brennglases fokussiert.

Verlieren Sie nicht Ihren Mut und bleiben Sie gesund!

Bernd Oppermann

 

*Das zitierte "Handbuch Autonomes Fahren. Technische Grundlagen, Rechtsprobleme, Rechtsfolgen" ist auch im Sortiment der Technische Informationsbibliothek (TIB) auf dem Conti-Campus enthalten. Sie finden es hier im TIB-Katalog.   

 


Neuigkeiten

Längere Öffnungszeiten der TIB seit dem 1. August 2020

Aufgrund der derzeitigen Situation kommt es bei der Nutzung der Technische Informationsbibliothek (TIB) vor Ort leider immer noch zu Einschränkungen. Allerdings öffnet die TIB am Conti-Campus seit dem 1. August 2020 montags bis freitags von 9.00 bis 23.00 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 9.00 bis 20.00 Uhr. Weiterlesen...

Top-Urteile und Corona-Rechtsprechung: Neue Unterkategorien bei JurOnlineRep, der Datenbank für examensrelevante Urteile

Zur Vorbereitung auf das Examen bietet die Juristische Fakultät mit JurOnlineRep eine Datenbank zur Übersicht über die aktuellste Rechtsprechung mit potentieller Examensrelevanz. Neu sind hier jedoch seit kurzem die Unterseiten "Corona-Urteile" sowie "Top-Urteile". Weiterlesen...

Hanover Law Review: Ausgabe 2/20 ab sofort online verfügbar!

Seit dem 29. Juli 2020 ist nun die Ausgabe 2/20 der Hanover Law Review (HanLR) online abrufbar! In der zweiten Quartalsausgabe befinden sich neun Beiträge und je eine Rechtsprechungsübersicht zu den drei großen Rechtsgebieten. Mit ca. 89 Inhaltsseiten setzt die HanLR das ambitionierte, studentische Projekt fort. Weiterlesen...

Zentrum für Hochschulsport bietet Ferienprogramm an

Das Zentrum für Hochschulsport bietet im Zeitraum vom 27. Juli bis zum 18. Oktober 2020 ein Ferienprogramm an. Dieses umfasst neben vielen Fitnessangeboten auch einige Outdoor-Sportarten sowie ein digitales Sportangebot, das von zuhause aus verfolgt werden kann. Weiterlesen...

Die studentische Initiative InterAct Law e.V. stellt sich vor

Den Namen InterAct Law hat man hier und da sicherlich schon einmal an unserer Fakultät gehört. Aber was macht die studentische Initiative eigentlich und was haben sich ihre engagierten Mitglieder zur Aufgabe gemacht? Das und mehr erfahren Sie in einem Beitrag der neusten Ausgabe der HanLR, in welchem sich der Verein vorstellt. Weiterlesen...

Weitere Neuigkeiten

Weitere Neuigkeiten an der Juristischen Fakultät Hannover finden Sie hier.

 


Anstehende Veranstaltungen

Einen Überblick über alle anstehenden Veranstaltungen finden Sie hier

 


Pressespiegel

Im folgenden finden Sie eine Übersicht aktueller Statements und Gastbeiträge einiger Mitglieder unserer Fakultät:

  • Veraltet und ungerecht – Warum wir ein neues Wahlrecht brauchen  
    Eine Radiosendung mit Diskussion zwischen Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf, Prof. Dr. Thorsten Faas (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Philip Manow (Universität Bremen) 
    Zur Sendung beim SWR2 Forum vom 27. Juli 2020

 


Stellenausschreibungen

Weitere Stellenausschreibungen finden Sie hier.

 


Aktuelle Rechtsprechung

Zur Vorbereitung auf das Examen bietet die Juristische Fakultät mit JurOnlineRep eine Datenbank zur Übersicht über die aktuellste Rechtsprechung mit Examensrelevanz.

Ein paar der jüngsten Entscheidungen finden Sie im folgenden:

  • AG Köln, Urteil vom 07.05.2020 – 222 C 84/20
    Mieter haben aus § 861 BGB Anspruch auf Wiederherstellung des alten Zustands der Wohnung, wenn der Vermieter diese in Abwesenheit der Mieter abreißen lässt.
  • BGH, Urteil vom 10.10.2018 – 2 StR 564/17
    Das zur Erfüllung des Tatbestands der Hehlerei erforderliche einvernehmliche Handeln zwischen Vortäter und Hehler liegt auch in Fällen vor, in denen der Hehler das Einverständnis des Vortäters durch Betrug desselben herbeiführt.
  • BVerfG, Urteil vom 17.07.2020 – 1 BvR 1873/13 u.a.
    Eine Regelung, nach der Sicherheitsbehörden von Telekommunikationsunternehmen Auskunft über einen Anschlussinhaber verlangen können (sog. Bestandsdatenauskunft), muss, um im Einklang mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung und dem Telekommunikationsgeheimnis zu stehen, eine konkrete Gefahr (Gefahrenabwehr) oder einen Anfangsverdacht (Strafverfolgung) erfordern.

 


Kontakt

Bei Fragen und Anregungen rund um den Newsletter sowie den Web-Auftritt der Fakultät wenden Sie sich gerne an die Web-Redaktion unter folgender Mail Adresse: web-team@jura.uni-hannover.de

Sie empfangen den zweiwöchigen Newsletter
der Juristischen Fakultät an der
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Tel: +49 511 762 - 8104
Fax: +49 511 762 - 8107

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Weitere Neuigkeiten an der Juristischen Fakultät:

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